Eine 58-Jährige aus Meiningen erhielt Dienstagmittag einen Anruf von einer angeblichen Polizistin, welche ihr mitteilte, dass ihre Schwester einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte und nur durch die Zahlung einer Kaution von 145.000 Euro aus dem Polizeigewahrsam entlassen werden würde.
Da die Angerufene angab, dass sie nicht so viel Geld besitzt, verringerten die Betrüger den Betrag. Die 58-Jährige begab sich daraufhin zur Bank, um Geld abzuheben.
Während der ganzen Zeit telefonierte sie mit der falschen Polizistin, da diese sie aufgefordert hatte, keinesfalls die Verbindung zu unterbrechen. Für den Fall, dass Bankmitarbeiter sie fragen sollten, wofür sie das viele Geld braucht, sollte sie sagen, dass sie ein Auto kaufen will.
Nachdem sie 10.000 Euro abgehoben hatte, da ein höherer Betrag hätte beantragt werden müssen, teilte die Betrügerin ihr eine Adresse in Bad Kissingen mit.
Als sie auf dem angegebenen Parkplatz eintraf, sollte sie noch etwa 20 Minuten warten, da der angebliche Rechtsanwalt, der nun am Telefon mit ihr sprach, mitteilte, dass er noch in einer Besprechung ist und erst im Anschluss das Geld abholen könne.
Das Telefonat brach kurz ab und in dieser Zeit erreichte die 58-Jährige zum Glück ihre Schwester, bemerkte dadurch den Betrug und fuhr, ohne Geldübergabe, zurück nach Meiningen, um den Vorfall polizeilich anzuzeigen.
Die Betrüger wären fast erfolgreich gewesen, da sie die Frau während des zuvor fast zweieinhalb Stunden andauernden Anrufs durchgängig in der Leitung hielten und dadurch Druck aufbauten und eine Kontaktaufnahme zu Angehörigen oder anderen Personen verhinderten. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
Legen Sie auf, wenn Unbekannte Sie anrufen und Geld fordern. Seien Sie misstrauisch, geben Sie auf keinen Fall Auskünfte zu Ihren finanziellen Mitteln und übergeben Sie kein Geld an Ihnen unbekannte Personen. Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen persönlich oder im Zweifelsfall die echte Polizei unter der Rufnummer 110.